Von der gegenwärtigen Marktkorrektur sind sämtliche risikobehafteten Anlageklassen in unterschiedlichem Ausmass betroffen. Wandelanleihen machen dabei keine Ausnahme und haben in der Breite die Kursgewinne seit Beginn des Jahres größtenteils wieder abgegeben, liefern aber das programmgemäße Profil.

Immerhin haben aber Wandelanleihen nicht enttäuscht und genau das gemacht, was von ihnen in Bezug auf Performance und Drawdown erwartet wurde. Dabei vielen die Kursverluste deutlich geringerer als bei Aktien aus, wie der folgende Bloomberg-Chart zeigt, der den MSCI World Euro-hedged Net Total Return Index mit dem H.A.M. Global Convertibel Bond Fund (H.A.M. GCBF) von Holinger Asset Management und dem UBS Thomson Reuters Global Global Hedged Convertible Bond Index (EUR) vergleicht. Im Zeitfenster von 17. Janur 2018 bis 7. Februar 2018 gaben Weltaktien 4,78 Prozent ab, der Wandelanleihenindex (Bloomberg ID: UCBIFX13) 2,60 Prozent und der Holinger-Fonds 2,08 Prozent.

Liquidität und Leverage

„Der Handelsablauf ist intakt und funktioniert reibungslos. Leverage kommt dabei nur unwesentlich zum Einsatz, die Rolle gehebelter Wandelanleihen Hedge Fonds ist zu vernachlässigen“, weiß Alexander Müller von Holinger Asset Management zu berichten.

Flows

Anleger, die ihr Risiko auf Gesamtportfolioebene momentan reduzierten und damit auch Wandelanleihen abbauten und solche, die die Marktphase als Einstiegschance betrachteten und Wandler aufstockten, hielten sich derzeit die Waage, so Müller weiter.

Aktuelle Bewertung

Müller dazu: „Der Preisfindungsmechanismus verläuft in geregelten Bahnen. Verwerfungen sind keine zu beobachten, lediglich eine gesunde graduelle Verbilligung, die die Wandler bewertungstechnisch wieder attraktiver erscheinen lässt.“ Der folgende Chart von Nomura zeigt, in welchen Regionen Wandler derzeit billig oder teuer sind. Per 6. Februar 2018  befanden sich Asien deutlich und Japan unter ihrem fairen Wert, während Europa und die USA in etwa auf fairem Wert gehandelt wurden.

Risiken (Zins- und Aktienrisiko)

Wandelanleihen sind nicht ausgesprochen zinssensitiv. „Die ersten Inflationsbefürchtungen spiegeln sich derzeit in ungewohnt rasch ansteigenden Zinsniveaus wider und, sind damit Gift für festverzinsliche Anlagen mit hoher Duration. Wandelanleihen gehören mit einer durchschnittlichen Duration von 1,5 Jahren nicht dazu“, so Müller. „Steigende Zinsen stellen für Wandelanleihen somit kein Risiko dar, für sie ist primär ausschlaggebend, in welche Richtung sich die Aktienkurse bewegen. Die Aktiensensitivität der Anlageklasse (Delta) bewegt sich gegenwärtig um die 50 Prozent.“

Chance

Für Investoren, die zur Einschätzung tendierten, dass die fundamentalen Treiber des positiven Aktienmarkttrends nach wie vor vorhanden seien, die Korrektur vielmehr technischer Natur und auf die Marktstruktur zurückzuführen sei (algorithmus basierte Low Vol-,  Trendfolge- und Aktien/Zins Korrelationsstrategien, passiv gehebelte Anlageprodukte, etc.) und von kurzer Dauer sein werde, böte sich mit Wandelanleihen eine attraktive Einstiegsmöglichkeit, um an weiteren Aktienkursavancen zu partizipieren und gleichzeitig das Kursverlustrisiko zu reduzieren, hält Alexander Müller fest.

Überzeugender Track Record des Holinger Global Convertible Bond Fund

Der Vermögensverwalter Holinger Asset Management darf mit seiner Langfristleistung, wie sie sich im H.A.M. GCBF seit Ende März 2000 manifestiert, getrost vor den Vorhang. Verglichen mit globalen Aktien hat man eine bessere Rendite bei lediglich einem Drittel des Kursverlustrisikos erwirtschaftet, wie die beiden Charts zeigen:

Wie geht es weiter?

„Obwohl wir derzeit noch nicht einschätzen können, wie viele Gelder sich über die letzten Jahre in den genannten Anlagestrategien angesammelt haben – so wenig wie wir fatalerweise ahnten, wie groß die Beträge 2007 im Sub-Prime-Bereich waren -, tendieren wir dazu, das Risiko nicht als systemisch zu betrachten, insbesondere vor einem täglich an Attraktivität zunehmenden Bewertungshintergrund“, lautet Alexnader Müllers Résumé. Immerhin gibt es ja ein unvermindert steigendes Gewinnwachstum bei nun deutlich tieferen Aktienkursen….  (kb)